Seit 2022 wurde das Projekt Wil West umfassend weiterentwickelt. Aus grüner Sicht entscheidend ist, dass deutlich weniger Boden versiegelt wird, grössere Grün- und Wasserflächen vorgesehen sind, zusätzliche Fruchtfolgeflächen kompensiert werden und verbindliche Nachhaltigkeitsstandards in Bau und Betrieb nach den Vorgaben des SNBS gelten sollen. Die Gruppe betont, dass diese Weiterentwicklungen auch das Resultat klarer Forderungen der Grünen sind und zeigen, dass konstruktiver Druck zu besseren Lösungen führt. „Wir waren kritisch – und unsere Kritik hat Wirkung gezeigt. Jetzt ist es konsequent, Verantwortung zu übernehmen und das verbesserte Projekt zu unterstützen“, sagt Mitinitiator Michael Sarbach, Kantonsrat St.Gallen.
Zersiedelung bremsen: Wil West ist die ökologisch sinnvollere Lösung
Aus raumplanerischer Perspektive sei ein Nein nicht mit grünen Grundsätzen vereinbar, so die Gruppe. Ohne Wil West müssten Arbeitszonen weiterhin über viele Gemeinden verteilt ausgeschieden werden, was den Bodenverbrauch erhöht und die Zersiedelung vorantreibt. Mit Wil West hingegen wird die Entwicklung regional koordiniert, kompakt gestaltet und an einem gut erschlossenen Ort gebündelt, der für Gewerbenutzungen geeignet ist und innerstädtische Flächen entlasten kann. Dadurch entstehen neue Chancen für die Innenentwicklung und für eine sinnvolle städtebauliche Ausrichtung der Stadt Wil.
Mobilität klimaorientiert gestalten: flankierende Massnahmen als Voraussetzung
Besonders wichtig ist für die Gruppe die verkehrliche Ausrichtung des Projekts. Der Bund hält im Prüfbericht zum Agglomerationsprogramm fest, dass Wil West nur zusammen mit wirksamen flankierenden Massnahmen sein volles Wirkungspotenzial entfalten und mitfinanziert werden kann. Dazu gehören eine klare Verkehrslenkung, die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und Entlastungen in den Ortszentren. Für die Bewegung ist deshalb klar, dass ein Ja zu Wil West mit dem Einsatz für eine nachhaltige Verkehrspolitik verbunden ist. „Wer Wil West unterstützt, muss auch für starke Verkehrsberuhigung und eine klimaverträgliche Mobilität einstehen“, betonen die Initiant:innen.
Breite Unterstützung: ein grünes Ja mit fachlicher und politischer Legitimation
Im St.Galler Kantonsrat gab es keine Gegenstimme aus der Fraktion SP–Grüne–GLP, und auch die Grünen Thurgau befürworten das Projekt. Für die Gruppe zeigt dies, dass das überarbeitete Wil West zentrale ökologische Anliegen erfüllt, raumplanerisch sinnvoll ist und ökologisch schädlichere Alternativen verhindert. Die Bewegung versteht sich als konstruktive grüne Stimme, die Verantwortung übernimmt, wenn Verbesserungen erreicht worden sind. Darum empfehlen alle Mitglieder ein überzeugtes Ja zur Vorlage über den Verkauf der Grundstücke WILWEST und die Kompensation von Fruchtfolgeflächen im Kanton St.Gallen am 8. März 2026.
«Grüne für Wil West» sind:
- Bernhard Braun, Gemeindepräsident, Kantonsrat TG, Eschlikon
- Michael Sarbach, MA in Politikwissenschaft, Fraktionspräsident Stadtparlament, Kantonsrat SG, Wil
- Anita Wyss, Umweltwissenschaftlerin, Kantonsrätin SG, Vilters-Wangs
- Karin Bétrisey, Dipl. Kulturing. ETH/SIA, Raumplanerin FSU, Kantonsrätin TG, Kesswil
- Tanja Zschokke, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektin, Kantonsrätin SG, Rapperswil-Jona
- Jeyakumar Thurairajah, Dipl. Pflegefachmann HF, Case Manager, Vizepräsident Stadtparlament, St.Gallen
- Luc Kauf, Betriebsökonom HWV, Präsident GPK, Stadtparlamentarier, Wil
- Matthias Loepfe, Stadtentwickler / Geograph, Dr.rer.nat., Stadtparlamentarier, Wil
Plattform «Grüne für Wil West»: