Blick in die Vergangenheit – Obstanbau und Tierhaltung in der Psychiatrie Wil

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte zu einer psychiatrischen Klinik immer auch ein landwirtschaftlicher Betrieb. Als die psychiatrische Klinik in Wil 1892 den Betrieb aufnahm wurden die Patientinnen und Patienten bereits auf dem Gutsbetrieb eingesetzt und erledigten eine Vielzahl an Arbeiten. So halfen die Patientinnen und Patienten zum Beispiel beim Einsammeln und Verarbeiten des Obsts. Die Klinikgärtnerei verkauft seit 1917 auch Gemüsesetzlinge. Neben dem Obst- und Gemüseanbau wurden Kühe und Schweine für die Eigennutzung gehalten. In den Sammlungen der Kantonsbibliothek Vadiana befinden sich zwei Fotografien vom Schweine- und Kuhstall der psychiatrischen Klinik Wil um 1900. Diese stammen vom St. Galler Fotografen Otto Rietmann. Die rund 500 Kranken sowie die Angestellten produzierten einiges an Küchenabfällen. Für die Küchenabfälle waren die Schweine zuständig. Um die Abfallmengen weiter bewältigen zu können, musste 1903 der Schweinestall bereits vergrössert und der Bestand auf 200 Tiere aufgestockt werden. Weitere interessante Fakten zum Thema können im Buch «Patienten, Bauern, Therapeuten» von Peter Müller und Alexander Klein nachgelesen werden.