Leserbrief:
Zu Beginn des 2. Wahlgangs der Stadtrats Wahlen wird der ganze Bericht der GPK zum Abgang der Stadtplanerin veröffentlicht. Darin sind persönliche Befragungen der Betroffenen öffentlich einzusehen. Der Auftrag des Parlaments vom 16. November 2023 war, die Antwort auf drei Fragen zu finden, was mit den Punkten 5 und 6 erfüllt ist.
Warum das Parlaments-Präsidium den ganzen Bericht veröffentlichen wollte, ist höchst fragwürdig, völlig unnötig und auch nicht im Interesse aller Beteiligten. So liegt die Vermutung nahe, dass es gezielt auf die Stadtratswahlen gemacht wurde. Es öffnet den Raum für Spekulationen und ist ein gefundenes Fressen für die Medien, um Stimmung zu machen.
Dies geschah nun auch mit zwei Berichten in der einer Wiler Tageszeitung. Da wurden Mutmassungen aufgestellt, was mit den Aussagen der Betroffenen nun gemeint war. Es gipfelte mit dem Interview der ehemaligen Stadtplanerin, welches sich nun als „Opfer“ darstellt. Ihre Einwilligung zu diesem Interview hat mich sehr enttäuscht und zu diesem Leserbrief angeregt. Seit 2012 bin ich in zwei Natur- und Landwirtschafts-Kommissionen der Stadt Wil Mitglied, wobei auch die Schutzverordnung behandelt wurde. Ich habe also die betreffenden Personen aktiv erlebt und könnte einige „Müsterchen“ erzählen. Der Anstand und das Kommissionsgeheimnis verbieten mir dies. Ich gebe zu bedenken, dass die Stadträtin gute Gründe für ihr Handeln hatte und kann diese als Beteiligter auch klar nachvollziehen.
Mein Fazit: Die GPK hat insgesamt gut und fundiert gearbeitet. Sie hat sich nur zu den gestellten Fragen geäussert und keine Spekulationen zugelassen. Befragungen zu Personen gehören nicht in die Öffentlichkeit. Dies ist eines Parlaments Präsidiums unwürdig und es hat sich selbst disqualifiziert.
Aufgrund meiner Tätigkeit und direkten Erfahrungen wähle ich Ursula Egli wieder in den Stadtrat Wil. Genau solche Menschen wie sie tun unserer Stadtregierung gut!
Sepp Sennhauser, Kantonsrat, Rossrüti